Donnerstag, 10. Mai 2012

Hellchens 100 Lieblingsorte ~ 01 – Potsdamer Platz, Berlin


Was diesen Ort besonders macht:

Berlin ist meine Heimatstadt. Meine Familie ist kurz nach meiner Geburt weggezogen, aber dank zahlreicher Freunde und Bekannte haben wir der Stadt mindestens jedes zweite Jahr einen Besuch abgestattet. Bei meiner ersten bewussten Begegnung mit dem Potsdamer Platz - durch eine Autofensterscheibe, im Vorbeifahren - war dieser lediglich ein gigantisches Brachland, aus dem nichts anderes aufragte als zahllose Kräne. Damals, als Kind, ahnte ich noch nichts von der bewegten Geschichte dieser tristen Einöde: Vor dem Zweiten Weltkrieg gehörte der Platz zu den belebtesten Gebieten Berlins, nach Kriegsende blieben davon allerdings nur Trümmer übrig. Die Gebäudereste wurden im Zuge des Mauerbaus endgültig dem Erdboden gleichgemacht, und übrig blieb ein Niemandsland - bis der Platz schließlich in den 90ern zur größten Baustelle Europas wurde.


Bei meiner zweiten Begegnung mit dem Potsdamer Platz traf ich dort auf ein großes rotes Gebäude, die so genannte "Infobox", in der neugierige Besucher allerhand Wissenswertes über das ehrgeizige Bauprojekt erfahren konnten. Es erschien unglaublich, dass binnen kürzester Zeit die futuristisch anmutende Modellstadt Wirklichkeit werden sollte, insbesondere, wenn man von der Dachterrasse aus die Erdwüste mit all ihren Baumaschinen, Rohren und schmucklosen Gebäudeskeletten betrachtete. Doch tatsächlich entstand innerhalb weniger Jahre ein Meisterwerk moderner Architektur mit dem besonderen großstädtischen Flair einer Weltmetropole.

Nun, ich bin verliebt Hochhäuser und Großstädte, aber was den Potsdamer Platz so einzigartig macht, ist, dass ich ihn habe aufwachsen sehen: Vom Brachland zu den ersten Bausteinen bis hin zum rasanten Entstehen des gigantischen Gewerbekomplexes. Das macht den Platz zu etwas Besonderen - zu so etwas wie einem guten Freund. Obwohl dieser Ort noch keine zwanzig Jahre lang besteht, ist er aus Berlins Stadtbild nicht mehr wegzugenden, und man hat die Stadt nicht gesehen, wenn man den Potsdamer Platz nicht gesehen hat.

Nicht verpassen!

Der Potsdamer Platz bietet eine ganze Reihe von Highlights, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Erreicht man ihn per U- oder S-Bahn (Haltestelle: Potsdamer Platz), eröffnet sich hinter den Treppen ein beeindruckendes Hochhauspanorama. Besonders auffallend ist der Kollhoff-Tower mit seiner abgestuften Backsteinfassade, die sich bei sonnigem Wetter in dem gegenüberliegenden Glasbau des BahnTowers spiegelt.

Wer möchte, dass ihm einmal ganz Berlin zu Füßen liegt, der sollte unbedingt die Aussichtsplattform des Kollhoff-Towers besuchen. Dort bietet sich ein atemberaubender Blick über die Stadt, samt wichtiger Sehenswürdigkeiten wie Brandenburger Tor, Reichstag oder Gedächtniskirche. Mit Europas schnellstem Personenaufzug (8,65m pro Sekunde) gelangt man auf den mehrstöckigen Panoramapunkt. Idealer Zeitpunkt für einen Besuch sind die Abendstunden - es gibt kaum etwas Schöneres, als es sich hoch über der Stadt gemütlich zu machen und zu beobachten, wie sich langsam der Häuserteppich und die umliegenden Gebäude in ein glitzerndes Lichtermeer verwandeln, während sich der Himmel Tiefblau färbt.

Ist es erst einmal dunkel, sollte der nächste Abstecher unter die Kuppel des Sony Centers führen, die sich wie ein Zirkuszelt über einen großen Platz mit Springbrunnenanlagen, Bänken und Cafés spannt. Bei Nacht wechselt die Farbe dieser Kuppel von Türkisblau zu Pink und wieder zurück - eigentlich ist überall um einen herum  Licht und Glitzern, ein verzaubernder Anblick!

 Noch mehr Essen und vieles andere findet man in den Arkaden, einer Einkaufspassage mit dem Flair einer amerikanischen Mall. Ein Einkaufsbummel lohnt insbesondere zur Vorweihnachtszeit, wenn die ganze Halle üppig und festlich geschmückt ist. Hier gibt es zahllose Möglichkeiten, seinen Hunger zu stillen: Der Asia Pavillon bietet große Portionen leckerer Wok-Gerichte, im Sushi-Circle kann man frisches Sushi in Bento-Boxen auch zum Mitnehmen kaufen (ideal als gesunder Snack, während man den Sonnenuntergang auf dem Kollhoff-Tower beobachtet). Einen Besuch im Eiscafé Caffé e Gelato sollte man sich auf jeden Fall gönnen, dort gibt es fantastisches hausgemachtes Speiseeis und kunstvoll gestaltete Eisbecher.

Auch an Unterhaltung wird so einiges geboten: Filme kann man im riesigen Cinemaxx–Kino oder in 3D im Imax auf der großen Leinwand genießen. Außerdem finden Filmbegeisterte im Sony Center das Filmhaus mit großem Museum. Das Theater am Potsdamer Platz ist nicht nur Veranstaltungsort der Berlinale, sondern auch von Musicals, und im BlueMax finden die spektakulären Auftritte der Blue Man Group statt.

1 Kommentar:

  1. Wie cool ^^
    die Rezepte gefallen mir ^^

    LG Imika ( aus RPGland / und man findet mich auch dadrunter auf Animexx ^^)

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